So förderst du die Bindung zu deinem Hund
- Küstenwolf Kiel
- 23. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Die Beziehung zu einem Hund ist eine der wertvollsten Arten von Bindungen, die Menschen aufbauen können. Doch wie genau schaffen wir es, den Kontakt zu unseren vierbeinigen Freunden zu vertiefen und eine starke Bindung zu entwickeln? In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie die Mensch-Hund-Bindung zu einem erfüllten und glücklichen Leben für beide Seiten führt. Probiere die folgenden Tipps aus, um die Beziehung zu deinem Hund zu stärken.

Mensch Hund Bindung
Eine starke Bindung zum Hund ist nicht nur für die emotionale Gesundheit des Haustieres wichtig; sie trägt auch dazu bei, dass der Hund sich stärker und gerne an seinem Menschen orientiert, weniger ängstlich ist und insgesamt wohler in seiner Umgebung fühlt. Der beste Weg, die Bindung zu stärken, ist die Investition von Zeit und Energie in Aktivitäten, die sowohl den Hund als auch den Halter erfreuen.
Beginne damit, regelmäßig Zeit miteinander zu verbringen. Dies kann durch einfache Aktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder sogar das gemeinsame Entspannen auf der Couch erreicht werden. Je mehr entspannte Zeit du mit deinem Hund verbringst, desto mehr Vertrauen wird aufgebaut und dein Hund kann in Sicherheit "ankommen".
Souveränes Handeln deinerseits gibt Sicherheit, Gebe deinem Hund einen bestimmten Handlungsraum, das bedeutet, es gibt klare Regeln und auch Grenzen in eurer Beziehung, eurem Miteinander.
Das ist wichtig, damit dein Hund lernt, wo sein Platz in der Gemeinschaft ist. Auch das bedeutet Orientierung und Geborgenheit.
Gemeinsame Aktivitäten
Für die Förderung der Beziehung sind gemeinsame Aktivitäten von großer Bedeutung. Hier sind einige Vorschläge:
1. Spaziergänge und Ausflüge
Spaziergänge sind eine wunderbare Möglichkeit, die Bindung zu deinem Hund zu stärken. Nimm dir Zeit, verschiedene Wege und Orte mit deiner Fellnase zu erkunden. Gebe deinem Hund Zeit zu schnüffeln und sich umzusehen.
Achte darauf, dass nicht zu viel Neues in kurzer Zeit "abgerissen" wird. Neue Reize müssen auch immer erst verarbeitet werden.
Zuviel auf einmal, kann auch Stress und Überforderung auslösen.
Auf eine Bank setzen und die Umgebung beobachten ist manchmal schon genug.
Mache Ausflüge und damit verbundene Reize auch abhängig vom Wesen deines Hundes.
Ein gelassener ruhiger Hund verarbeitet vieles leichter, als ein reizoffener unruhiger Hund.

2. Spiele und Training
Spiele sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Bindung zu deinem Hund zu festigen. Spiele, wie gemeinsames Balancieren (Baumstämme), gemeinsame Sprints unterwegs, Suchspiele und das einfache Apportieren vom Futterbeutel oder auch ein Zerrspiel mit einem Seil/Tampen, bieten nicht nur körperliche Aktivität, sondern verstärken auch den Teamgeist zwischen dir und deinem Hund.
Nicht so förderlich ist das ständige! Werfen eines Balles, den dein Hund dann ständig unter "Strom" holt und sich mit der Zeit zum "Balljunki" entwickeln kann. Auch begünstigt dies, gerade bei schweren Hunden, frühzeitige Arthrose der belasteten Gelenke!
Auch positives Training ist eine großartige Methode, um eine tiefere Bindung aufzubauen. Positive Verstärkung – wie verbales Lob oder auch kleine Leckerlis – ermutigt den Hund, sich aktiv am Training zu beteiligen und mit dir zu interagieren.
Ganz wichtig beim Training ist nicht nur die richtige Methode (kann bei Hunden auch unterschiedlich sein) sondern auch deine eigene Stimmung und Einstellung. Denn, deine Stimmung überträgt sich auf den Hund! Bleibe entspannt und souverän, auch wenn nicht alles sofort oder schnell klappt.
Vermeide Überforderung und eine reizvolle Lernumgebung. Kleine Übungseinheiten mit positivem Abschluss bringen euch kontinuierlich weiter auf eurem gemeinsamen Weg!
3. Zeit der Zuneigung
Eine wichtige Art, die Bindung zu stärken, ist die Zeit der Zuneigung. Verbringe Momente mit deinem Hund, in dem du ihn sanft streichelst, bürstest oder einfach nur neben ihm sitzt. Physische Nähe und Zuneigung schaffen ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und schütten das Bindungshormon Oxytocin (Hund und Mensch :-)) aus.
Wie merkt man, dass man die Bezugsperson vom Hund ist?
Die Beziehung zwischen Mensch und Hund zeigt sich auf viele Arten. Hier sind einige Anzeichen, dass dein Hund dich als Bezugsperson wahrnimmt:
Augenkontakt: Freiwilliger Blickkontakt vom Hund zu dir, eine offene Kontaktaufnahme.
Orientierung an dir: Auch oder gerade in schwierigen Situationen, etwas sehr Wertvolles.
Freude beim Wiedersehen: Egal, ob du kurz aus dem Raum gegangen bist oder nach einem langen Tag nach Hause kommst, die Begeisterung, die dein Hund zeigt, ist ein klares Zeichen der Bindung bzw. eurer Beziehung.
Bevorzugte Aktivitäten: Wenn dein Hund sich gerne in deiner Nähe aufhält und die gemeinsamen Aktivitäten mit dir bevorzugt, zeigt dies seine Zuneigung.
Statistische Einblicke
Studien zeigen, dass Hunde, die eine starke Bindung zu ihren Menschen haben, weniger Verhaltensprobleme aufweisen.
Eine Untersuchung ergab, dass Hunde mit intensiven menschlichen Bindungen oftmals weniger ängstlich sind und ihrem Halter stärker vertrauen. Dies ist ein klarer Hinweis auf die Bedeutung einer engen Beziehung von Mensch und Hund.
Die Bedeutung von Kommunikation
Eine der Grundlagen einer starken Mensch-Hund-Bindung ist die Kommunikation.
Hunde können unsere Emotionen und Körpersprache verstehen, lesen!
Daher ist es wichtig, ruhig und klar verständlich im Umgang miteinander zu sein.
Achte auf deine Stimmung beim Agieren, positiv und souverän. - Und achte auch auf die Körpersprache deines Hundes, wenn ihr zusammen agiert!
Körpersprache lesen
Lerne, die Körpersprache deines Hundes zu lesen, zu verstehen. Schwanzwedeln bedeutet nicht immer Freude. Ein abgewandter Blick oder Kopf deines Hundes bedeutet nicht immer Desinteresse, aufgestellte Rückenhaare müssen kein Zeichen von Aggression sein. Knurren zweier Hunde ist normale Kommunikation.
Verstehen von Hundeverhalten kann dir helfen, Situationen besser einzuschätzen und adäquat zu handeln.

Geduld und Verständnis fördern die Bindung
Die Stärkung der Bindung zu deinem Hund benötigt Zeit. Sei geduldig und verständnisvoll.
Denke dabei auch an das Aufstellen von klaren Regeln im Alltag. Ein Hund, der einen bestimmten Handlungsraum von uns bekommt, hat einen Ankerplatz bzw. Sicherheit.
Ohne diesen, entsteht häufig Unklarheit in verschiedenen Situationen und die Bindung entwickelt sich negativ, da ich als "Anker" nicht klar genug bin!
Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Bedürfnisse. Wenn du bereit bist, dich auf eure individuelle Beziehung einzulassen, wird die Bindung zum Hund wachsen und sich vertiefen.
Verhaltensprobleme angehen
Wenn Schwierigkeiten in der Beziehung auftreten, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eine gute Hundeschule, die bedürfnisorientiertes Training, auch im Einzelcoaching mit Verhaltensberatung-Therapie anbietet, kann euch hier meist verlässlich weiterhelfen.
Langfristige Bindung aufbauen
Die Bindung zu deinem Hund ist ein fortlaufender Prozess. Es erfordert Engagement, Hingabe und Liebe. Hier sind einige langfristige Ansätze:
Regelmäßige Routine: Etabliere Routine im Alltag, die deinem Hund Vertrauen und Verlässlichkeit bietet.
Soziale Interaktion: Fördere (kontrollierte!) Kontakte deines Hundes zu anderen Hunden und Menschen. Dies kann helfen, ein gesundes Sozialverhalten zu entwickeln und Ängste abzubauen. Hunde haben hier sehr unterschiedliche Bedürfnisse! Überfordere deinen Hund hierbei nicht, schaue, was ihm gut tut!
Positive Erlebnisse: Investiere Zeit in positive Erlebnisse. Sei es ein anregender Ausflug oder einfach nur ein entspannter Abend, gemeinsame positive Erfahrungen stärken die Bindung erheblich.
Das bedeutet auch, nicht ständige Beschäftigung und Unterhaltung für deinen Hund. Manchmal ist weniger mehr! Mache dir und deinem Hund keinen Stress beim Lernen!
Insgesamt sind die positiven Auswirkungen einer starken Beziehung zum Hund zahlreich.
Eine positive stabile Bindung kann nicht nur das Leben deines Hundes bereichern, sondern auch dein eigenes.
